Er hat geklagt und gewann
6, 22, 26, 30, 36, 44 und die Superzahl 1 machten Rolf F. aus Herne (NRW) im Februar 2005 zum Multimillionär. Der Lotto-Gewinner legte die 6,3 Millionen Euro in die Hände von Bankern: Nun ist das Vermögen leider zum Großteil futsch – er ist quasi pleite. Jetzt klagte er gegen die Bank und gewann!
Kurz nach seinem Lottogewinn, kam der Gewinnberater der Lottogesellschaft bei ihm vorbei. Dieser riet ihm, sein Geld bei der Privatbank Merck Finck & Co. anzulegen. Rolf F. vertraute auf diese Aussage und tätigte nach und nach immer neue Anlagen. Er kündigte seinen Job und wollt von der Rendite seiner Anlagen leben. Allerdings vermittelte die Bank Rolf F. nicht, dass er hoch spekulative Risiko-Fonds mit Gefahr des Totalverlustes unterschreibt. Allein eine halbe Millionen Euro steckte der Lotto-Millionär in einen Investment-Fonds in New Jersey. Doch der ging bankrott.
Vor dem Landgericht Münster klagte Rolf F. nun genau diese halbe Millionen ein. Gestern urteilte die Richterin: Rolf F. bekommt 509.646,87 Euro Schadensersatz, weil er nicht anlegergerecht beraten wurde.
Anfang April hatte die Tochter des Lottogewinners gegen die Bank geklagt und 180.000 Euro zugesprochen bekommen. Für Ihr Studium hatte Ihr Vater Geld angelegt – in einen Schiffsfonds. Auch der ging baden. Ein Bank-Sprecher: „Merck Finck & Co. nimmt die Situation sehr ernst und wir schauen uns sehr genau an, wo unserer Qualitätssicherung womöglich nicht gegriffen hat.“
Rolf F. will nach diesem Sieg vor Gericht auch um den Rest seines Geldes kämpfen. „Das war ein erster Schritt. Auf dieses Urteil können wir aufbauen.“
Wer hilft Ihnen wenn Sie von Ihrer Bank falsch beraten werden?
Wer der Bank Falschberatung nachweisen kann, hat Anspruch auf Schadensersatz. Zahlt sie nicht freiwillig, kann der Ombudsmann der Banken und die Schlichtungsstelle der Sparkasse vermitteln. Dann erst sollte mit einem Rechtsanwalt vor Gericht gezogen werden.